HOCHBURG DES SAUVIGNON

SATTLERHOF, GAMLITZ

Hochburg des Sauvignon

Der Sattlerhof im südsteirischen Gamlitz ist eine Hochburg des Sauvignon Blanc. Die Weine aus dem Pfarrweingarten, Sernauberg und Kranachberg sind fein, elegant, reintönig, mineralisch, vielfach international ausgezeichnet – und seit 2016 auch biologisch zertifiziert.

Auf der Liste jener, die vor mehr als 30 Jahren den modernen steirischen Qualitätsweinbau auf den Weg gebracht haben, steht sein Name ganz weit oben: Willi Sattler aus Gamlitz zählt zur Elite der heimischen Sauvignon Blanc-Winzer und hat den international erfolgreichen Ruf des steirischen Sauvignons mitbegründet.

Seine häufig prämierten Weine aus Top-Lagen wie Pfarrweingarten, Sernauberg und vor allem Kranachberg finden sich auf den Weinkarten vieler Spitzenrestaurants. Ab dem Jahrgang 2016 sind die Weine biozertifiziert. Der Bio-Weinbau verstärkt die Charakteristik und Authentizität der einzelnen Herkunftslagen, bringt ihre Eigen- und Feinheiten in den Weinen noch deutlicher zum Ausdruck.

Kranachberg, Sernauberg, Pfarrweingarten

Die Böden und das spezifische Klima der Südsteiermark bieten dem Sattlerhof beste Bedingungen für glasklare, mineralische, würzige, reintönige Weine mit feiner, eleganter Stilistik.

Gemeinsam mit seiner Frau Maria, den Söhnen Alexander und Andreas bewirtschaftet Willi Sattler heute rund 40 Hektar eigene Weinbaufläche. Rund zwei Drittel davon sind mit Sauvignon bepflanzt, der am besten in steilen, sonnenverwöhnten, klein strukturierten und anspruchsvollen Weinbergslagen gedeiht, wie etwa am Kranachberg. Er gilt weltweit als eine der besten Lagen für diese Rebsorte.

Dort stehen auf einer Seehöhe von bis zu 450 Metern rund 45 Jahre alte Reben. Trotz heißer Sommer ist das Mikroklima relativ kühl. Im September schwanken die Temperaturen zwischen 25° C tagsüber und nur 5° C nachts: gute Voraussetzungen für die Reben, um feine Aromen auszubilden.

Der Boden im Kranachberg ist mit 15 Millionen Jahren verhältnismäßig „jung“. Ablagerungen von urzeitlichen Meeren und Flüssen, kalkhaltige Sande mit Hellglimmer und Kies: All dies verleiht dem Sauvignon eine extreme, kühle Würze, unverwechselbare Frucht nach Stachelbeeren und Grapefruit, mineralische Aromen und eine leichte Salzigkeit.

Der Sernauberg dagegen hat feine Sandböden mit schottriger Auflage. Hier entwickelt der Sauvignon Blanc tendenziell feinere, eher florale Aromen.

Der Pfarrweingarten ist eine kleine, gut geschützte, südlich orientierte Kessellage, die ausschließlich vom Sattlerhof bewirtschaftet wird. Die Böden aus Muschel- und Korallenkalk bieten exzellente Bedingungen für die Burgundersorten Morillon (die steirische Spielart des Chardonnay) und Weißburgunder.

Neben den hochklassigen Weinen aus diesen Rieden gibt es – für den täglichen Genuss – Sauvignon, Morillon, Weißburgunder und Muskateller auch in den preisgünstigeren Kategorien "Ortsweine" bzw. "Südsteiermark DAC".

Sancerre, Neuseeland und steirisch

In den Händen der Familie Sattler spiegelt der Sauvignon seine Herkunft hervorragend wider. Die „Werkzeuge“ sind biologischer Weinbau, gesunde Böden, penible Laubarbeit, sanfter Rebschnitt (eine Spezialität des Sattlerhofes), möglichst späte Ernte, Handlese in mehreren Durchgängen und extreme Ertragsbeschränkung.

Dazu kommt im Keller ein der Rebsorte, dem Jahrgang und der Herkunftslage angepasster, schonender Ausbau in Stahltanks oder kleinen Eichenfässern.

Der Sauvignon ist anspruchsvoll. Er fordert etwa doppelt bis dreimal so viel Arbeit im Weingarten wie andere Sorten, ist empfindlicher in der Blütezeit, sehr wüchsig, schwankt jahrgangsabhängig stark im Ertrag.

Kein Wunder also, dass der heutige Paradewein der Steiermark lange Zeit hinter pflegeleichten Massenträgern zurückstehen musste. In den späten 1960-er Jahren begann Wilhelm Sattler sen. als erster in der Region, steirische Qualitätsweine trocken auszubauen. Sein Sohn Willi trat als junger Mann die würdige Nachfolge an. Er hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass es weltweit mittlerweile drei „anerkannte“ Sauvignon-Stile gibt: Sancerre, Cloudy Bay und – steirisch.