Chenin Blanc in Höchstform
Loïc Mahé aus Savennières an der Loire ist ein Meister des Chenin Blanc: Seine biodynamischen, mineralisch-frischen Weine aus dieser Rebsorte zeigen Kraft und Dynamik, gleichzeitig viel Eleganz.
"Ich pflege meine Reben, damit sie die Geheimnisse des Terroirs offenbaren, auf dem sie gedeihen." Dieser poetische Satz sagt viel über die Arbeitsweise des Winzers aus: "Pflege" im Sinn einer intensiven manuellen und geistigen Auseinandersetzung mit dem Weinstock im Rahmen einer natürlichen Weinproduktion. "Geheimnisse des Terroirs" weist auf die Besonderheit des Bodens und der Weine hin. – Willkommen bei Loïc Mahé in Savennières an der Loire!
Unter den vielen Appellationen im Loire-Tal, in denen die Sorte Chenin Blanc wächst, zählt Savennières zu den bemerkenswertesten. Gut gepflegt, läuft die Sorte hier zur Höchstform auf. Das war auch der Grund, warum sich der als "ein wenig schräg" und sehr sympathisch geltende Loïc Mahé im Jahr 2000 hier – noch dazu in unmittelbarer Nachbarschaft des Biodynamik-Pioniers Nicolas Joly – niederließ, eine kleine Parzelle erwarb und seinen ersten Weingarten auspflanzte.
Er kaufte nach und nach weitere Parzellen mit teilweise jahrzehntealten Rebstöcken dazu. Heute bewirtschaftet Mahé 4,5 Hektar. Die oberhalb des nördlichen Loire-Ufers liegenden, direkt nach Süden ausgerichteten Weingärten sind von kargem Schiefer und Sand geprägt. Es ist ... ein Terroir mit Geheimnissen!
Das Werk der Natur begleiten
Inzwischen hat sich Loïc Mahé unter Chenin Blanc-Freunden einen guten, international bekannten Namen gemacht. Seine Weine sind komplex, tiefgründig, konzentriert, dicht und langlebig. Sie sind ausdrucksstark und spannend, ungemein frisch und mineralisch, beinahe "salzig". Sie haben Kraft, Dynamik, bieten aber auch viel Eleganz.
Der Winzer arbeitet biodynamisch (2011 zertifiziert). Im Weingarten bringt er Kräutertees, Urtinktur (Brennnessel, Schachtelhalm, Mädesüß, Schafgarbe, Beinwell, Arnika, Ringelblume etc.), biodynamische Präparate und ätherischen Öle aus. Das hält den Boden und die Reben in Schwung und voller Vitalität. Schafe weiden zwischen den Reben, Bienenstöcke stehen am Rand der Weingärten.
Die Trauben werden sanft gepresst, der Most spontanvergoren. Mahé verwendet abhängig von Wein und Jahrgang gebrauchte Holzfässer, Terrakotta-Amphoren, eiförmige Sandsteinbehälter und Glasballons. Zur Charakteristik seiner Kellerarbeit zählen langes Hefelager, Verzicht auf Reinzuchthefen, Enzyme, Schönung, Klärung und Filtration, sowie eine lange Flaschenreife.
"Meine Arbeitsphilosophie ist einfach", so Loïc, "ich will das Werk der Natur begleiten, um ausgewogene und authentische Weine zu produzieren, welche die Typizität meiner Domaine ausdrücken." Der Winzer untertreibt, denn ganz so einfach ist es in der Praxis natürlich nicht. In frostreichen Wintern musste Loïc auch Rückschläge hinnehmen und sogar einige Parzellen wieder aufgeben. Er nimmt es gelassen: "Das Leben eines Winzers ist eben kein ruhiger langer Fluss."
Weine von Loïc Mahé bei Wagner
Sables & Schistes
Der Name – "Sand & Schiefer" – weist auf den Herkunftsboden dieses Chenin Blanc hin. Spontanvergärung, 20 Monate Reife auf der Hefe in kleinen, gebrauchten Holzfässern. Mineralisch, lebhaft, kräftige Noten von Zitrus- und gelben Früchten, frisch, leicht "salzig", mit Spannung und Struktur. Lagerpotenzial: 8 bis 10 Jahre.
Equilibre
Auch bei diesem Chenin Blanc deutet der Name – "Gleichgewicht" – eine wichtige Eigenschaft des Weines an. Die Reben wachsen auf seichten, warmen Böden aus grünem und violettem Schiefer. Spontanvergoren in kleinen, gebrauchten Eichenfässern, 12 Monate Fassreife, weitere 8 Monate Flaschenreife.
Schöne Balance zwischen Frische und Stärke, Noten von Pfirsich, Birne, Zitrus, gerösteten Haselnüssen, süßen Gewürzen, Bienenwachs, steinig-mineralischer Anflug, salzig. Lang anhaltender Abgang. Lagerpotenzial: 15 bis 20 Jahre.
M
Ein reicher, komplexer Chenin Blanc von seichten, warmen Böden aus grünem und violettem Schiefer. Um einen solchen Wein zu machen, muss man schon weit abseits ausgetretener Pfade unterwegs sein, so wie Loïc Mahé. Denn: Die Trauben werden von Hand entrappt, ohne sie zu zerquetschen. 2/3 der Beeren mazerisieren 10 Tage lang in einer georgischen Terrakotta-Amphore und werden dann schonend von Hand gepresst. Der Most kommt wieder in die Amphore zurück, gärt weiter und verbleibt dort 8 Monate. 1/3 der Beeren wird in Ballonflaschen gefüllt, um dort ebenfalls 8 Monate lang spontan zu gären. Die beiden getrennt bereiteten Weine werden dann in Holzfässern cuvéetiert und reifen dort gemeinsam 12 Monate lang.
Noten von tropischen Früchten und Gewürzen, reichhaltig am Gaumen, leichte Tannine, gut strukturiert, sehr langer Abgang. Lagerpotenzial: 10 bis 15 Jahre. Hinweis: Die Weine von Loïc Mahé sollten unbedingt dekantiert werden.