DIE WEINE DES MÖNCHS

LUCIEN LE MOINE, BURGUND

Die Weine des Mönchs

Die Burgunder von Lucien Le Moine sind unvergleichliche Terroir-Weine aus 1er Cru- und Grand Cru-Lagen, mit großem Reifepotenzial in der Flasche. Einziger Nachteil: Es gibt nur kleine Mengen ...

Vor kurzem wurde das Weingut vom Branchenmagazin "Wine & Spirits" unter die "Top 100 Wineries of 2020" gereiht. Tatsächlich zählt Lucien Le Moine zu den interessantesten Weinproduzenten Frankreichs.

Die handwerklich und naturnahe erzeugten, extrem reinen und terroirbetonten Pinot Noirs und Chardonnays der Lucien Le Moine-Eigentümer Mounir Saouma und Rotem Brakin werden regelmäßig mit 90+ Punkten bewertet und gelten unter Burgunder-Kennern als "outstanding".

Négociants

Das Bemerkenswerte: Das Weingut besitzt selbst keine Weingärten, dennoch vinifiziert kaum ein anderes so viele Spitzenweine aus so vielen burgundischen 1er Cru- und Grand Cru-Lagen wie Lucien Le Moine. Auf der Liste finden sich so gut wie alle großen Namen der Region.

Mounir und Rotem sind „Négociants“. Sie bereiten aus gekauften, sorgfältig und streng selektionierten Jungweinpartien in aufwendiger Handarbeit in ihrem Keller in Beaune rund 70 verschiedene, extrem feine und terroirbetonte rote und weiße Burgunder – in kleinsten Mengen: Die Jahresproduktion liegt bei nur etwa 30.000 Flaschen.

„Wir wollen Weine mit außergewöhnlicher Klarheit erzeugen. Jeder unserer Weine soll ein konzentrierter und präziser Ausdruck seiner Herkunftslage, seines einzigartigen Terroirs sein", so Mounir Saouma. Kaum ein anderer weiß so viel über burgundische Weine und die Besonderheiten der einzelnen Crus wie er.

Vom Kloster zum Weingut

Der gebürtige Libanese arbeitete in einem Trappisten-Kloster in Jerusalem (Le Moine = Mönch), wo er die typischen Burgunder-Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir für sich entdeckte. Nach dem Önologiestudium und einigen Jahren bei verschiedenen Weingütern in Frankreich und Kalifornien gründete er 1999 mit seiner Frau Rotem Brakin, einer Agrarexpertin, sein eigenes kleines Weingut Lucien Le Moine.

Mounir und Rotem kennen mittlerweile jede Top-Lage in Burgund und wissen, wer sie wie bewirtschaftet. „Wir versuchen, aus jedem Weinbaudorf die besten Crus zu bekommen und machen unsere Selektion jedes Jahr neu, abhängig vom Jahrgang“, so Mounir.

Er fährt zu den im Voraus ausgewählten Traubenproduzenten, kauft einzelne, selektionierte Weinpartien unmittelbar nach dem Pressen (Weißwein) bzw. nach der Gärung (Rotwein) und bringt diese in seinen Keller in Beaune, um die Weine nach allen Regeln der Kunst zu pflegen und zu reifen.

Alle Barriques werden ausschließlich aus dem besonders hochwertigen Eichenholz von Jupilles (südlich von Le Mans) gefertigt – es gilt als extrem fein und gleichmäßig gewachsen und, so Mounir, „weitestgehend geschmacksneutral“.

100 Barriques

Jeder Wein bleibt bis zur Abfüllung in ein- und demselben Fass, wird nie gepumpt oder sonstwie gestresst, lagert bis zur Abfüllung auf der Hefe, wird je nach Jahrgang und Cru bis zu vier mal monatlich gerührt, um optimalen Hefekontakt zu gewährleisten, Balance und Komplexität des Weines zu steigern.

Die auf die alkoholische folgende malolaktische Gärung wird bis in den Sommer hinein gezogen, das dabei entstehende natürliche Kohlendioxid schützt den Wein vor Oxidation und Sommerhitze: So kann die Verwendung von Schwefel auf ein extremes Minimum reduziert werden. Auch später in der Flasche bewahrt das Kohlendioxid den Wein vor Oxidation. Allerdings müssen seine Weine, so Mounir, „aufgrund ihres relativ höheren CO2-Gehaltes unbedingt dekantiert werden.“

Abgefüllt wird jeder Cru individuell: wenn er reif ist und wenn die Mondphase stimmt. Dabei wird ohne Pumpen, nur mit Hilfe der Schwerkraft gearbeitet. Die Weine sind nicht geschönt und gefiltert.

Die Produktionsmengen von Le Moine schwanken je nach Jahrgang. Der kleine, traditionelle Keller bietet höchstens 100 Barriques Platz, daher soll und wird die Produktion nie mehr als 30.000 Flaschen jährlich umfassen. Mounir Saouma: „Nur so können wir wirklich alles allein, alles in Handarbeit machen und jeden Wein in jedem Jahr individuell produzieren.“

Die Weine sind „fassrein“ von der Selektion über die Reife bis zur Abfüllung – es gibt am Schluss keine Cuvées aus mehreren Fässern.

Die „Weine des Mönchs“ sind absolut pur, komplex, balanciert, elegant: der perfekte Ausdruck ihres jeweiligen Terroirs.