EIN BELGIER AM ÄTNA

FRANK CORNELISSEN, SIZILIEN

Ein Belgier am Ätna

Längst hat der Belgier Frank Cornelissen mit seinen Terroir-Weinen von den Abhängen des sizilianischen Vulkans Kultstatus unter Naturweinfreunden erreicht.

In Passopisciaro, einem kleinen Dorf am Ätna, lebt ein Mann, dem das Winzerhandwerk nicht in die Wiege gelegt worden war. Und dennoch beherrscht Frank Cornelissen dieses Handwerk so gut wie nur wenige auf der Insel.

Wie schon am Namen erkennbar, ist der Mann kein gebürtiger Sizilianer. Der charismatische Belgier war lange Zeit als Weinhändler tätig, bevor er vor 20 Jahren auf der Insel einen phantastischen, aber so gut wie unbekannten Ätna-Rotwein für sich entdeckte.

Daraufhin beschloss er, die „Seiten zu wechseln“, und Winzer zu werden. Er wollte versuchen, das Potenzial, das er hier erahnte, auszuschöpfen. Cornelissen ließ sich 2001 auf der Insel nieder und startete eine Garage Winery mit einem kleinen Weingarten und gemieteten Schuppen, produzierte anfangs nur etwa 1.000 Flaschen pro Jahr.

„Der Ätna ist eine Insel auf der Insel.“

Er hatte alles, was er brauchte, um seine Vorstellung von einem idealen Wein zu verwirklichen: regionaltypische Rebsorten wie die Nerello Mascalese oder die weiße Carricante, 50 bis 100 Jahre alte Reben, fruchtbare, tiefschwarze, sandig-felsige Vulkanböden, steile Terrassen auf 600 bis 1.000 m Höhe und das relativ kühle Mikroklima auf der Nordseite des Ätna.

Cornelissens Ziel: Seine Weine sollten nicht primär die Frucht oder die Rebsorte widerspiegeln, sondern vielmehr ihre Herkunft vom Ätna. Sie sollten den Boden zum Ausdruck bringen, und sie sollten natürlich und möglichst unverfälscht bereitet werden.

Frei von jeglicher familiärer Weinbautradition, nur seinen eigenen Ansprüchen und Idealen verpflichtet, konnte Cornelissen unbelastet ans Werk gehen. In den ersten Jahren seines Winzerdaseins verstand kaum jemand in der Region, was um Himmels Willen dieser Mann aus dem flachen Belgien hier am steilen Ätna im Sinn hatte!

So eigenartig dies heute klingt, aber: Vor 20 Jahren waren Qualitäts- und Bio-Weinbau, sowie der Ätna als Terroir keine Themen auf der Insel, deren Weinwirtschaft von großen, auf Massenproduktion fokussierte Genossenschaften dominiert war.

Aber, wie Cornelissen mit Blick auf den Weinbau am Vulkan sagt: „Der Ätna ist nicht Sizilien. Er ist eine Insel auf der Insel.“

Niedrige Erträge, hohe Qualität

Heute gehört – ausgerechnet der Belgier! – Frank Cornelissen zu den weltweit bekanntesten Natural Wine Makers. Seine 100.000 jährlich produzierten Flaschen werden ihm buchstäblich aus der Hand gerissen.

Er bewirtschaftet mit seiner Familie eine Fläche von 24 ha, rund die Hälfte davon in der traditionelle Reberziehungsform Alberello. Dabei werden die Rebstöcke ohne Pfähle oder Drahtrahmen einzeln in Buschform kultiviert. Die Erträge bei Cornelissen sind sehr niedrig (nur 0,3 bis 0,6 kg Trauben pro Rebstock), die Qualität aber extrem hoch. Er pflanzt Obst und Gemüse zwischen den Reben, um eine hohe Bio-Diversität zu erreichen und Monokulturen zu vermeiden.

Mit großem Respekt vor der Natur und ihren Rhythmen sowie einem beinahe „mönchischen“ Zugang zur Weinproduktion verzichtet Cornelissen so weit wie irgend möglich auf jede Art von Intervention, selbst wenn sie homöopathisch, biologisch oder biodynamisch ist.

„Visitors with strong perfume or aftershave are not accepted into the cellar.“

Die Liste all dessen, was der Ausnahme-Winzer NICHT macht, ist bei weitem länger als die Liste der erlaubten Eingriffe in den natürlichen Ablauf der Dinge. Unter „verboten/vermeiden“ steht, was den Weingarten betrifft, etwa: Dünger, Kompost, Chemie, Schwefel, Kupfer, Maschinen.

Im Keller? Keine Temperaturkontrolle, keine Reinzuchthefen, kein Klären und Schönen, null bzw. minimal Schwefel. Erlaubt: Spontanvergärung, monatelanger Kontakt des Mostes mit Schalen und Kernen, sanftes Pressen, Reifung der Weine bis zu 18 Monate.

Selbst in der Naturwein-Szene trifft man selten so kantige, fokussierte Typen wie ihn. Purist wie kaum ein zweiter, ist Cornelissen in seinem Extremismus allenfalls noch vergleichbar mit dem Katalanen Tom Rimbau Ferrer und seinen Porcellànic-Weinen.

Typisch für die kompromisslose Strenge des belgisch-sizilianischen Winzers ist etwa der unmissverständliche Hinweis für Besucher des Weinguts: „Visitors with strong perfume or aftershave are not accepted into the cellar.“

Die Weine von Frank Cornelissen bei Wagner

Die Weine von Cornelissen sind eine einzige Hymne an die Natur und das Terroir am Ätna. Sie sind fein- und tiefsinnig, frisch, mineralisch, beinahe „salzig“, authentisch und finessenreich, von unglaublicher Aromenvielfalt.

Und: Sie sind für Liebhaber von Naturweinen, brauchen viel Zeit und Luft, um sich voll entfalten zu können.

Susucaro Rosso: Cuvée aus verschiedenen Lagen. Rebsorten: 85 % Nerello Mascalese, weiters: Nerello Capuccio, Minella Nera, Allicante Bouschet, Minella Bianco. 

Munjebel Rosso Classico: 100 % Nerello Mascalese aus verschiedenen Lagen, 60 Jahre alte Reben. 

Munjebel Biano Classico: Cuvée aus je 50 % Carricante und Grecanico Dorato aus 4 verschiedenen Weinbergen, die in Höhen von 620 bis 750 m liegen, 40 Jahre alte Reben.

Munjebel Rosso CR: Nerello Mascalese aus dem Weinberg Campo Re (CR)

Munjebel Rosso CS: Nerello Mascalese aus dem Weinberg Chiusa Spagnolo (CS)

Munjebel Rosso MC: Nerello Mascalese aus dem Weinberg Monte Colla (MC)

Munjebel Rosso VA: Nerello Mascalese aus den 3 höchstgelegenen Weingärten (Vigne Alte) von Frank Cornelissen

Magma Rosso: Nerello Mascalese aus der Top-Lage Barbabecchi, wird in 400-Liter-Terrakotta-Behältern produziert, die in Vulkanerde eingegraben sind.

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