Pannonian Power

Hidden Treasures - A Moric Project

Pannonian Power

Roland Velich und seine Winzerpartner aus dem Burgenland und Ungarn interpretieren mit dem Weinprojekt „Hidden Treasures“ die Tradition der länderübergreifenden Weinbauregion Pannonien neu. Ergebnis sind außergewöhnliche Terroirweine aus autochthonen Sorten wie Blaufränkisch, Hárslevelü, Olaszrizling und Furmint.

Hidden Treasures/A Moric Project: So heißt ein von Roland Velich vom Weingut Moric konzipiertes und gemeinsam mit österreichischen und ungarischen Winzern betriebenes Weinprojekt. Ziel: verborgene Weinschätze des pannonischen Raumes wiederzuentdecken – sowohl im Burgenland als auch in Ungarn. Ergebnis sind elegante, herkunftsbetonte, handwerklich produzierte „Editionsweine“ aus historischen Lagen und Weinbaugebieten, alten Rebstöcken und regionaltypischen Rebsorten wie Blaufränkisch, Furmint, Olaszrizling und Harslevelü.

Schatzgräber & Mastermind

Wenn Roland Velich hinter einem Projekt steht, darf zurecht viel erwartet werden. Hat doch der burgenländische Winzer aus Großhöflein mit seinem Weingut Moric in den vergangenen Jahren authentisch burgenländischem Blaufränkisch zu internationaler Reputation verholfen, und wesentlich dazu beigetragen, diese Rebsorte als die österreichische Qualitätsrotweinsorte schlechthin zu etablieren.

Er ist der Schatzgräber, Initiator und Kurator, Mastermind und spiritus rector des Projekts Hidden Treasures. Und es wäre nicht Roland Velich, ginge es dabei nicht um ganz Grundsätzliches, nämlich „ ... um die Wiederetablierung einer länderübergreifenden, eigenständigen pannonischen Weinkultur. Die Grenzziehung zwischen Österreich und Ungarn 1921 und der eiserne Vorhang nach 1945 hatten das Burgenland seiner Städte beraubt, von seiner pannonischen Weinbautradition abgeschnitten und zu einer neuen, einseitigen Ausrichtung nach Westen gezwungen", so Velich.

Grenzüberschreitend, aber regionenverbindend

Hidden Treasures ist ein mutiges und aufwendiges, grenzüberschreitendes, aber regionenverbindendes Projekt. Es geht um jene Region, die vom ehemaligen „Deutsch Westungarn“ – dem heutigen Burgenland – über den Balaton bis nach Tokaj reicht. Ein Gebiet mit ähnlicher Geologie und ähnlichem Klima. Einen Großraum, der vor Jahrmillionen vom pannonischen Meer bedeckt war, das kalkreiche Sandböden hinterlassen hat, und an einigen Stellen, wie etwa bei Somló oder Csobánc, von Vulkankegeln geprägt ist, die markant aus der Tiefebene aufragen.

Velich hat gleichgesinnte burgenländische und ungarische und Winzer als Partner gesucht, die seine Vision eines gesamtpannonischen Kultur- und Wirtschaftsraumes, einer Staatsgrenzen überschreitenden, historisch zusammengehörenden Weinbauregion teilen. Mit jedem von ihnen produziert er jeweils einen Hidden Treasures-Wein gemeinsam.

Weinmachen an der Substanz

Das Projekt baut auf die historische Stärken und Traditionen Pannoniens, will eigene Originale schaffen – keine mehr oder weniger schlechten Kopien von Weinen aus anderen Weinbauregionen produzieren.

„Das ist Weinmachen an der Substanz“, sagt Velich. „Wir müssen mit Selbstsicherheit und Selbstvertrauen an die Sache herangehen. Das machen, was uns ausmacht. Es ist alles da,

um hervorragende pannonische Weine mit eigenständigem, klarem und unverwechselbarem Profil zu produzieren. Wir müssen dieses Potenzial nur nützen. Und ich glaube, wir haben jetzt die historische Chance dafür.“ Velich meint damit, diese versteckten Schätze, die Hidden Treasures Pannoniens, zu finden und zu heben. Er will damit die Geschichte des pannonischen Weines nicht neu erfinden, aber dieser historischen Weinbauregion und -kultur ein neues, zeitgemäßes Narrativ geben, also eine sinnstiftende und Orientierung vermittelnde Erzählung.

Eckpfeiler des Projekts

regional- bzw. lokaltypische, autochthone Rebsorten, wie Blaufränkisch (Kékfrankos), Furmint, Hárslevlü oder Olaszrizling (Welschriesling)

historische pannonische Weinbauregionen mit jeweils einzigartigen Terroirs

traditionelle, d. h. natürliche, handwerkliche Weinproduktion

klare Stilistik, ohne auf internationale Vergleichbarkeit zu schielen: kühl, fein, elegant, finessenreich, frisch, mineralisch, dicht, strahlend, mit guter Säurestruktur.

Hidden Treasures-Weine werden nur in kleinen Mengen produziert, sind anspruchsvoll und hintergründig – für Weinliebhaber, Kenner und Spezialisten, die sich gerne in neue, unbekannte Regionen wagen. Keine mundgerechten, massentauglichen, gefälligen Weine, sondern solche, die entdeckt werden wollen, eben Hidden Treasures. Roland Velich: „Wahre Schönheit offenbart sich nicht jedem und nicht sofort.“

HIDDEN TREASURES BEI WAGNER

Hidden Treasures Nr. 2

Weingut: Tamás Kis, Ungarn, Wein: Somló, Rebsorten: Háslevelü, Furmint, Olaszrizling, Boden: mineralreiches, vulkanisches Basaltgestein, Löss, Sand, Ton

Hidden Treasures Nr. 3

Weingut: Villa Tolnay (Philipp Oser, Laszlo Nagy), Ungarn, Wein: Balaton, Rebsorten: Furmint, Riesling

Boden: Kalksand, der als Ablagerung des pannonischen Ur-Meeres zurückblieb, und Basaltböden vulkanischen Ursprungs

Hidden Treasures Nr. 4

Weingut: Wachter-Wiesler (Christoph Wachter,) Deutsch-Schützen, Burgenland, Wein: Blaufränkisch Deutsch Schützen

Rebsorte: Blaufränkisch, 40 Jahre alte Reben, Boden: Ried Weinberg, eisenhaltiger Lehm

Hidden Treasures Nr. 5

Weingut: Stefan Wellanschitz, Neckenmarkt, Burgenland, Wein: Blaufränkisch Neckenmarkt, Rebsorte: Blaufränkisch, 55 Jahre alte Reben, Boden: Ried Hochberg, Glimmerschiefer, Silikatgestein, Orthogneis, Muschelkalk

Hidden Treasures Nr. 6

Weingut: Rosi Schuster (Hannes Schuster), Sankt Margarethen, Burgenland, Wein: Blaufränkisch Sankt Margarethen

Rebsorte: Blaufränkisch, 50 Jahre alte Reben, Boden: Ried Hinkenthal (sandiger Boden mit hohem Kalkgehalt), Ried Hartmisch (lehmiger Sand mit Ruster Schotter: Quarz, Schiefer, Gneis)