Sangiovese aus dem Hinterland
Neu bei Wagner: Giovan Battista Basile aus der wenig bekannten Region Montecucco in der Toskana überrascht mit Sangiovese, der Kraft mit Eleganz und Mineralität vereint.
Hier sagen sich buchstäblich Fuchs und Hase "Gute Nacht!" Die Weinbauregion Montecucco ist der nördlichste Teil der Provinz Grosseto in der Toskana. Wenig beachtet liegt sie im Hinterland und ist als Herkunftsgebiet großer Weine kaum bekannt. Montecucco steht im Schatten klassischer toskanischer Weinhochburgen wie Chianti, Montalcino oder Montepulciano, und liegt weit abseits der Touristenströme rund um Siena, Florenz und Pisa.
Dennoch oder gerade deshalb ist Montecucco entdeckenswert und interessant: Rund 2/3 der 800 ha Rebfläche hier werden biologisch bzw. biodynamisch bewirtschaftet. Der erstaunliche Sangiovese aus Montecucco vereint Kraft mit Eleganz und Mineralität.
Weingarten statt Anwaltskanzlei
Einer, der in den vergangenen Jahren viel zur Entwicklung dieser toskanischen Region beigetragen hat, ist ausgerechnet ein aus Neapel stammender Jurist, der es vorzog, sein weiteres Arbeitsleben im Weingarten und Keller zu verbringen statt in einem Gerichtssaal oder in einer Anwaltskanzlei: Giovan Battista Basile erwarb 1999 mit seiner Familie bei Cinigiano, 50 km nordöstlich von Grosseto, eine Landwirtschaft, die rund 30 Jahre lang im Dornröschenschlaf gelegen hatte. Er hauchte ihr neues Leben ein, renovierte die Gebäude und pflanzte Rebstöcke: Sangiovese, Ciliegiolo, Merlot, Vermentino, Viognier, Petit Manseng. Basile setzte dabei vom Start weg auf biologische Methoden.
Als er sich in der Gegend niederließ, galt die Region noch als Neuland für hochqualitative Weine. Erst 1998, ein Jahr bevor der Winzer hier Wurzeln schlug, erlangte Montecucco den DOC-Status für Rosso, Bianco und Vermentino. Es dauerte dann noch einmal einige Jahre, bis dem Montecucco Sangiovese 2011 die höchste Klassifikationsstufe Italiens DOCG zuerkannt wurde.
Galestro macht die Weine elegant
Heute zählt Basile zu den besten Produzenten der Region und leistet zur wachsenden Bekanntheit Montecuccos einen großen Beitrag. Sein Wein kann es qualitativ durchaus mit den berühmteren, ebenfalls aus Sangiovese produzierten Brunello-Weinen aus dem benachbarten Montalcino aufnehmen, kostet aber deutlich weniger.
Gemeinsam mit seiner Frau Ilaria bewirtschaftet Giovan Battista 8 ha vorwiegend nach Südwesten ausgerichtete Weingärten. Sie liegen in rund 350 m Höhe, wo stets ein leichter Wind weht, der die Trauben kühlt und trocknet. Der nahe Wald schützt die Reben und sorgt für ein ausgeglichenes Mikroklima.
Typisch für die Böden des Weingutes Basile ist der sogenannte Galestro, wie man ihn auch rund um das nicht weit entfernte Montalcino findet: ein krümeliges Gestein aus Schiefer, Kalk, Mergel und Ton, das die Mineralität der Weine begünstigt.
Giovan Battista arbeitet biologisch, reift die Weine bis zu 15 Monate lange in französischen Barriques (225 l) und großen Tonneaux (ca. 900 l).
Basile-Weine bei Wagner
• Artéteca
Vermentino Montecucco DOC
85 % Vermentino, 10 % Viognier, 5 % Petit Manseng, vergoren im Stahltank, gereift 6 Monate in der Flasche.
• Cartacante
Montecucco DOC
90 % Sangiovese, 10 % Ciliegiolo & Merlot, Vergoren im Stahltank, gereift 12 Monate in Barriques, 18 Monate in der Flasche
• Comandante
Maremma Toscana DOC
Je 50 % Sangiovese und Merlot, vergoren im Stahltank, gereift 15 Monate in Barriques, 24 Monate in der Flasche.
