Vigneron & Artisan
Das Weingut Pierre Péters erzeugt Winzer-Champagner ausschließlich aus Chardonnay: naturnahe, handwerklich, terroirbezogen, sehr trocken, mineralisch, straff, in kleinen Mengen und erstaunlich preiswert.
„Einen Winzer-Champagner herzustellen, heißt für mich, einen Wein zu erschaffen – und nicht, einen Sprudel zu produzieren. Wir sind Handwerker. Ein Handwerker ist ein Profi, der ein spezielles Know-how gesammelt, Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickelt hat – durch die Arbeit seiner Hände, tägliche Praxis und Erfahrung, nicht durch eine akademische Ausbildung. Der Handwerker strebt ständig nach Perfektionierung seiner Handgriffe und seines Produkts, hat aber nie die absolute Sicherheit, je sein Ziel zu erreichen. In jedem dieser Champagner steckt ein Teil der Persönlichkeit des Winzers. Und diese menschliche Dimension ist ein unschätzbarer Wert – ganz anders als bei industriell erzeugtem Champagner, der unendlich reproduzierbar ist.“
Das sagt Rodolphe Péters über seine Art, Champagner zu produzieren.
Unabhängig von großen Champagnerhäusern
Das von ihm geführte Familienweingut Pierre Péters in Le-Mesnil-sur-Oger südlich von Reims gehört zu jenen rund 5.000 bäuerlichen Produzenten, die aus ihren Trauben selbst Champagner herstellen anstatt sie an große, international agierende Champagnerhäuser zu verkaufen.
Auf rund 18 ha in der Region Côte des Blancs produziert Péters nur rund 80.000 Flaschen jährlich. Besonderheit: Jeder Champagner des Weinguts ist ein Blanc de Blancs, also zu 100 % aus Chardonnay.
Péters’ Weine sind sehr individuell und terroirbezogen, trocken, straff, mineralisch, puristisch, zeigen Profil und Charakter, werden daher vor allem anspruchsvolleren Champagnertrinkern schmecken. Und: Sie sind erstaunlich preiswert.
L’esprit francais
Handwerklich-bäuerlich produzierte Winzer-Champagner machen nur 2 bis 3 % der Gesamtproduktion aus. Winzer wie Rodolphe Péters arbeiten mit Hingabe, Enthusiasmus, respektieren die Natur, lassen den Dingen im Weingarten und im Keller jene Zeit, die sie eben brauchen. So entstehen authentische, ehrliche und ungekünstelte Champagner, die nicht jedem schmecken wollen, sondern ungeschminkt zeigen, wo sie herkommen und wie sie gemacht werden.
Mit ihrem altmodischen und heute wieder sehr zeitgemäßen Arbeitsethos repräsentieren diese Winzer das traditionelle französische Selbstverständnis, den „esprit francais“ selbstbewusster Weinbauern (Vignerons) und stolzer Handwerker (Artisans). Sie sind dem Weingarten, dem Rebstock und dem Rüttelpult näher als den in der Branche üblichen schicken Marketing-Events. Dennoch stehen ihre Weine, die in Frankreich Champagnes de Vignerons bzw. Champagnes d’Artisans genannt werden, in den schicksten und besten Restaurants des Landes auf der Karte. Warum wohl?