Weinwunder an der Traisen

Markus Huber - Winzer des Monats September

Weinwunder an der Traisen

Markus Huber aus Reichersdorf im Traisental (NÖ) legte in den vergangenen 20 Jahren eine beachtliche Karriere hin: Der einstige Newcomer wurde zum wichtigsten Winzer der Weinbauregion, exportiert in 35 Länder und etablierte einen eigenen – "kalkigen" – Typ des Grünen Veltliners. Hubers jüngster Streich: der gemeinsam mit Lenz Moser V. produzierte "New Chapter Gruener".

Markus Huber ist auch unser Weingut des Monats: Den ganzen September hindurch gibt's auf alle seine Weine 20 % Rabatt!

Lange Zeit führte das nur 850 ha große, erst 1995 offiziell als eigenes Weinbaugebiet geschaffene Traisental südlich der niederösterreichischen Hauptstadt St. Pölten ein Dasein im Schatten berühmter Regionen wie Wachau oder Kamptal.

Zwar war die von kleinen Familienbetrieben geprägte Region schon seit langem eine bodenständige Heurigengegend mit ansehnlichen Trinkweinen gewesen. Doch von ganz wenigen Ausnahmen – vor allem Ludwig Neumayer – abgesehen, war das Traisental nicht für herausragende Qualitäten bekannt.

Rasante Entwicklung

Doch dann kam wie aus dem Nichts ein junger Mann namens Markus Huber und Vieles änderte sich sehr schnell. Er hatte im Jahr 2000 das 4 ha kleine Weingut seiner Familie in Reichersdorf übernommen, total umgekrempelt, von Anfang an konsequent auf höchste Qualität, Individualität und Internationalität gesetzt.

Binnen eines Jahrzehnts hatte nicht nur sein Weingut, sondern auch die Region Traisental unter Fans und Kennern des Grünen Veltliners weit über Österreich hinaus Aufmerksamkeit erregt, u. a. in den Vereinigten Staaten.

Der vom englischen "Decanter" einmal als "Wunderkind" bezeichnete Huber baute in Reichersdorf einen zeitgemäßen Weinkeller, erweiterte die Anbaufläche, stellte den Betrieb auf biologische Bewirtschaftung um und arbeitet zertifiziert nachhaltig (Sustainable Austria).

Er bekam zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, hohe Bewertungen, wurde u. a. zum Falstaff-Winzer des Jahres und bei der International Wine Challenge in London zum besten Weißweinproduzenten Österreichs gekürt.

Ein "kalkiger" Veltliner-Typ

Die Familie Huber betreibt schon seit 1778 Weinbau in Reichersdorf, aber es war wohl Markus zugedacht, das Potenzial der einzigartigen Traisentaler Kalkkonglomeratböden voll auszuschöpfen. Hunderte Veltliner vom Schiefer, Granit, Löss oder Urgestein gab es bereits. Huber gelang es, einen eigenen "kalkigen" Typ des Grünen Veltliners auch international zu etablieren: terroirgeprägte, individuelle, charaktervolle Weine mit Würze, glasklarer Stilistik, intensiver Mineralik und Finesse.

Mit 75 % macht der Veltliner den Löwenanteil der Anbaufläche Hubers aus, gefolgt von Riesling und Sauvignon Blanc.

Heute ist der Winzer in seinen frühen Vierzigern, das auf mehr als 40 ha angewachsene Weingut gilt unbestritten als Leitbetrieb im Traisental. Huber erreichte eine Exportquote von 70 %. Der Betrieb liefert in 35 Länder und zählt damit nach eigenen Angaben "zu den erfolgreichsten Exporteuren österreichischer Weine im Premium-Segment".

... love what you do

Markus Huber über seine Arbeit: "Mein Ziel ist es, aus dem bestmöglichen Traubenmaterial Jahr für Jahr exzellente Weine zu keltern. Ich sehe mich nur als Begleiter, der weiß wann er da sein muss, um die Richtung zu halten oder auch den Kurs zu wechseln, um letztendlich jenen Weinstil zu bekommen, der in meinem Kopf bereits beim Rebschnitt des jeweiligen Weingartens die Richtung bestimmt, und alle darauf folgenden Arbeiten darauf ausgerichtet sind, dieses Ziel zu erreichen. Ich liebe es, unaufhörlich mit jedem Jahrgang diese spannende Herausforderung neu annehmen zu dürfen, getreu nach dem Motto von Steve Jobs: The only way to make great work, is to love what you do."

Weine von Markus Huber bei Wagner

Grüner Veltliner Obere Steigen

25 bis 50 Jahre alte Reben, Terrassen-Weingärten in der Gemeinde Nussdorf (bei Reichersdorf), sandig-lehmiger Oberboden, Kalkkonglomerat im Unterboden. Typische Veltlinerwürze, weißer Pfeffer, am Gaumen saftig und druckvoll.

Grüner Veltliner Alte Setzen

Ein körperreicher, eleganter Reservewein aus der Ried "Alte Setzen" in Reichersdorf, einer nach Osten ausgerichteten Hanglage. Lehmig-schluffiger, kalkiger Boden aus etwa 2 m mächtigem Löss, darunter findet sich ein Konglomerat aus Kalkstein und Dolomit, die von der "Ur-Traisen" vor etwa 15 Millionen Jahren aus den niederösterreichischen Kalkalpen ausgeschwemmt und hier abgelagert wurden. Selektion der besten Trauben, 12 Stunden Maischestandzeit, je zur Hälfte in großen Akazienholzfässern und im Stahltank vergoren, 5 Monate Hefelagerung. Feine tabakige Würze, gelber Apfel, Hauch von Tropenfrucht, zarte Steinobstnote. Saftig, komplex, extrasüßer Kern, Honigmelone, eleganter Stil, bleibt gut haften.

Riesling Engelsberg

Die südostseitig exponierten Steillagen Engelreich und Berg mit ihren kargen, kühlen, steinigen Kalkkonglomeratböden bieten beste Voraussetzungen für ausgereifte Rieslingtrauben. Feine, einladende Pfirsichfrucht, finessenreich strukturiert, filigran und verspielt.

Sauvignon Blanc

Südostseitig exponierte Hanglage, kühler, mitteltiefgründiger Kalkkonglomeratboden. Typischer Duft nach Hollerblüten, dazu roter reifer Paprika, grüne Stachelbeere, am Gaumen sehr fruchtbetont, fester Körper, kernige Säure, exotischer Fruchtnachhall.

New Chapter Gruener

Markus Huber hat sich mit Lenz Moser V. zusammengetan, um das Projekt LenzMark ins Leben zu rufen. Ziel der beiden Winzer ist es, der urtypisch österreichischen Sorte Grüner Veltliner noch mehr internationale Aufmerksamkeit zu verschaffen. Gemeinsam produzieren sie den "New Chapter Gruener", einen Veltliner neuen, modernen Stils, der nichts weniger als die internationale Benchmark für die Sorte werden und vor allem auch Weinfreunde außerhalb Österreichs ansprechen soll: hohe Qualität, harmonisch, süffig, lebendig, mit eleganter Primärfrucht, komplex. Nicht opulent, aber kraftvoll, anspruchsvoll, zugleich leicht zugänglich, auch für den unerfahrenen Gaumen vom ersten Schluck an verständlich und wiedererkennbar.

Sanfte Feldkräuter, leicht rauchig, ein Hauch Apfel, Guave, Mango; komplexe, elegante, facettenreiche Säure; Noten nach Zitrone, mineralisch, guter Trinkfluss. Bereits jung gut zu trinken, kann aber auch einige Jahre liegen.

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