Die größte Weinbauregion Italiens hat den Weg in Richtung Qualität später eingeschlagen als der Norden des Landes. Trotz des guten Potenzials erkannten die sizilianischen Winzer später als auf dem Festland die internationalen für Qualitätsweine. Dazu kommt: Nur ein Viertel der gesamten Produktion wird auf der Insel abgefüllt. Selbst viele Genossenschaften, die den Großteil der Weinbranche beherrschen, haben keine eigenen Abfüllanlagen, und schicken die Weine nach Festland-Italien. Treibende Kräfte des Qualitätsweinbaus sind einige private, international orientierte Weingüter. Erstaunlicherweise sind trotz des heißen Klimas rund 2/3 der Fläche mit weißen Sorten bepflanzt, doch der Rotweinanteil steigt. Neben heimischen Sorten wie dem (roten) Nero d’Avola, der sich zum Botschafter Siziliens entwickelte, haben sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend auch französische Reben im Qualitätsweinbau etabliert.