Wagners Wein-Tipp

von unserem Sommelier Werner Langsam

Domaine de Montille, Volnay, Côte de Beaune  

Wenn nichts mehr geht, ein Burgunder geht fast immer noch zum Abschluss – auch nach intensiven, ausgiebigen Weinexzessen!

Fast noch einen Tick leichter geht es, wenn man auf die Weine der traditionellen Domaine de Montille aus Volnay zurückgreifen kann.

Deren Prinzipien haben sich im Laufe der Jahre nicht verändert. Man ist keinen Trends gefolgt, hat sich von keinen veränderten Konsumgewohnheiten beeinflussen lassen – im Gegenteil, auch heute spielen Präzision, Finesse und Klarheit die Hauptrolle.

Die Weine sind daher nie laut, sondern immer dezent, zurückhaltend, extrem fein und auch zart am Gaumen. Geprägt wird die sehr traditionelle Stilistik durch eine frühe Lese, einen relativ hohen Anteil an mitverarbeiteten Stielen und Kämmen, sowie durch den Einsatz von großen und vorwiegend gebrauchten Fässern.

Biodynamische Bewirtschaftung ist seit vielen Jahren selbstverständlich – und das ohne die oft üblichen mostigen Anflüge. Auch auf eine Chaptalisation wird verzichtet, wodurch die Weine von Montille immer zu den alkoholärmsten des Burgund zählen.

Es gibt keinen Wein der Domaine (sowohl rot als auch weiß), den ich nicht empfehlen könnte. Aber als Einstieg in die leistbare Oberklasse würde ich den weißen Saint-Romain von Maison Deux Montille (aus gepachteten Weingärten) vorschlagen. 2015 war etwas kräftiger und zugänglicher, 2016 zeigt eine kühlere Stilistik und etwas mehr Finesse.

Wenn’s noch etwas mehr kosten darf, fällt meine erste Wahl auf den Puligny-Montrachet der Domaine, wobei der 2017er erstklassig und vor allem für eine längere Lagerung geeignet ist. Der 2018er wiederum ist eine Spur reifer und fülliger, und kann mit entsprechender Belüftung schon jetzt großen Trinkspaß bereiten.

Generell möchte ich empfehlen, den Weinen von Montille vor dem Konsum mehr Zeit und Luft zu geben – egal ob in der Jugend oder im gereiften Zustand – dann offenbart sich der volle Genuss. Es erwarten Sie Weine für erfahrene Burgunder-Trinker, die aber Neulingen genauso schmecken und zeigen, dass auch traditionelle Dinge noch „in“ sein können.